Dialogues, 2008-2017

Zeichnung, Fotografie, AR, App Artivive, Leporello, Installation

The 20 anonymous, 2008

Installationsansichten, Galerie K2, Sierning

Nicht politische Korrektheit hat diese Bilder inspiriert, sondern der Verlust an Integrität und Identitätsverschiebungen, wovon fast alles und wir alle überall betroffen sind.

(Marlene Dumas)

The 20 anonymous, 2007

Acryllack auf PVC, je 29,7 x 21 cm

In meinem 2004 begonnenen investigativen fortlaufenden Projekt hinterfrage ich die Auswirkungen der Medien auf unsere Wahrnehmung und unsere Emotionen. Die Bilderflut der Gegenwart gibt eine sehr schnelle Rezeption vor. Der Betrachter wird durch starke Signale, durch visuell einfach erfassbare, plakative, farbige Bilder ‚eingefangen‘, wobei diese spezifisch ausgerichteten Informationen keine Reflexionsangebote und -möglichkeiten bieten. Der Mediennutzer wird mit gezielten Botschaften konditioniert. Doch gerade durch diese Konditionierung kann der Konsument beginnen, sich emotional zu distanzieren. Die Gegenwart birgt eine enorme Bildermenge, mit der wir tagtäglich konfrontiert werden. Zudem können wir Bildinhalte in Sekunden digital verändern. Die Bildproduktion des Alltags beinhaltet die Gefahr, Erlebtes, Gesehenes, Konsumiertes nicht mehr weiter verarbeiten zu können, die Überinformation kann oft zu Desensibilisierung führen.

Behind, 2017, C-Print, 40 x 30 cm

Wie stark muss ein Bild sein, damit es uns noch berührt?

What if, 2021, Fotografie, AR Arbeit mit App Artivive

Dialogues, 2019 I Leporello handmade, 21 x 29,7 cm

Ich setze die entstandenen Arbeiten auch zu meinem eigenen Portrait in Bezug. Was macht das mit mir? Wie stark berührt mich das noch? Im Arbeitsprozess fange ich an, eine emotionale Nähe zu eigentlich fremden Menschen aufzubauen, gleichzeitig hinterfrage ich diese. Über das Herauslösen aus dem medialen Kontext und das Projizieren auf meinen persönlichen Lebensalltag entsteht eine emotionale Nähe, und dann wiederum auch eine Unnahbarkeit, die verstört. Dialogues ist für mich eine sehr intime Abrechnung, einerseits mit meinem persönlichen Verhältnis zu den fremden Portraits, andererseits mit meinem eigenen Werk.

OT, 2017, C-Print auf Stoff auf Papier, Nähseide, Fotografie, 21 x 29,7 cm

Behind, 2017, C-Print, 30 x 40 cm